Auf halbem Weg durch die Straße, die wohl nur wegen der Geschichte keine Gasse ist, sieht er überrascht zum ersten Mal den großen Quader. Schon in weißer Haut, mit Vordächern und Fenstern als Versuch, nicht ganz aus der Reihe zu tanzen, aber im großen und ganzen ein weißes Monstrum, das sich im Maßstab geirrt hat, denkt er sich.
Auf Höhe der schirchen aber sympathisch zurückhaltenden Genossenschaftsbauten aus den Sechzigern nach zwei Dritteln quert er, geht er auf der anderen Straßenseite weiter, aber noch auf der Fahrbahn, ganz am Rand. Er sieht schon wo es den Hügel hinunter geht, die saftigen grünen Bäume die einen auf einen auf diesen grünen Ball zugehen lassen. Drei Zwölf- Dreizehnjährige kommen über die Wiese hinter der gelungenen Weinverladestelle hervor, hupfen über den Zaun und nehmen die Sitzbank als Stufe runter auf den Gehsteig. Dann sind sie weg, so wie eine Räuberbande aus einem Animationsfilm, die sich am Horizont entlang weg stiehlt. Dabei ist das Tor daneben eh offen und kicken dürfen sie auf dem Platz ja auch. Das freut ihn und er setzt sich auf die Bank.
Der Siebenundachtzigjährige plagt sich den Hügel herauf, im Trachtenjanker, aber nicht auf rausputzt, eher so in demütiger Tradition, vom einen Wegrand zum anderen kreuzend. Da kommt ein Pockerl über die Kuppe geschossen. Zielgerichtet hinterher, versetzt ihm der Fünfundachtzigjährige schon den nächsten Innenrist. Dreimal macht er das noch bevor er auf die andere Straßenseite geht und genauso schnell weg ist wie die Räuberbande.
Er lehnt sich zurück, die Sonne scheint ihm durch die feinblättrige Baumdecke in die Augen, er muß nießen, dann grinst er kurz unvermittelt, steht auf und geht weiter. Schlendert eher. Uh. Das Pockerl da mit einem Schuss den ganzen Berg runter! Nur beim Anlauf nicht auf Asphaltnähte steigen, das bringt Unglück, hinlänglich bekannt.
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