Dienstag, 21. April 2009

Man wendet seinen Blick nach oben, gen Himmel...

II
Er trinkt seinen Kaffee während er ihr zuhört. Einmal, kurz nachdem sein Kornspitz gekommen ist und sie gerade von irgendeinem Appartmenthaus in New York erzählt, blickt er zufällig wieder in den Spiegel an der Seite und stellt erschrocken fest, dass er die Arme verschränkt hat. Er schämt sich, bemüht sich die Haltung möglichst beiläufig zu ändern. Er genießt es hier nämlich. Er zahlt dann und sie geht kurz vor ihm und dann geht auch er.

In der Ubahn sitzt er zunächst neben einem Mann der unangenehm nach Schweiß riecht und überlegt angestrengt wann er zum ersten Mal seinen eigenen Schweiß wahrgenommen hat. Wie unsensibel der Mensch doch gegenüber der Zeit ist. Ob es wohl ein Lebewesen mit einem Sinn für Zeit gibt?
Dann glänzt das AKH in der Sonne und die Frau die mittlerweile neben ihm sitzt schaut bewundernd in Richtung des roten Bettenturmes.
Ihm fällt jetzt zum ersten Mal auf dass die Bettentürme im Grundriss wohl nicht quadratisch sind.
Beim Aussteigen muss er sich noch kurz ärgern weil er auf einen nicht ganz getrockneten Kaugummi greift. In der Nacht schläft er gut. Bald würde es soweit sein und er ist zufrieden mit dem Tag.

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