Es hatte sich schon tagsüber angekündigt. Der Himmel erdrückte das endlose Meer mit seinen Grau- und Blautönen förmlich. Doch die Stimmung hatte nicht gelitten.
Jetzt weckt mich ein schneidendes "Mann über Bord" aus meinem nervösen Schlaf im Gemeinschaftsraum. Wie in Trance klettere ich an Deck. Gedämpft nehme ich die Schreie wahr, die Panik die mich umgibt hüllt mich aber sonderbarerweise noch mehr in diesen Mantel der traurigen Abwesenheit. Nur am Rande nehme ich wahr wie Rettungsringe geworfen werden, den immer lauter und hysterischer werdenden Stimmen entnehme ich Misserfolg.
Trotz der Dunkelheit spürt man die gigantischen Wellen und den peitschenden Wind. Aber der Wind ist warm. Ich halte mich am Stiegengeländer fest und lasse mich zurückkippen. Die nassen Haare schlagen mir ins Gesicht und ich spüre Wärme.
Und als die Wellen weiterwachsen, kehrt wieder Ruhe ein.
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