Samstag, 29. November 2008

Die Muskelspannung pflanzt sich bis in die Hand fort...

Gleichgültigkeit ist absolut inkompatibel mit langsamer (/schleichender[/latenter]) Veränderung. Gleichgültigkeit gegenüber etwas empfinden (wobei empfinden an sich schon wieder ein sehr paradoxer Zugang ist) kann man nur wenn man davon etwas weiß, schon zumindest von dessen Existenz.
Dann ist aber die Wahrscheinlichkeit dass man der Sache gleichgültig gegenübersteht in etwa so groß wie wenn man zwei Menschen unabhängig voneinander eine Zahl mit 23 Kommastellen notieren lässt (man muss pi und e ausnehmen(!)) und diese absolut ident sind.
Also setzt man ein Intervall mit Grenzwerten.
Jegliche Sprungstelle in einer Funktion ist aber alles andere als eine langsame Veränderung.
Und diese langsame Veränderung gibt es sowieso nicht, es gibt nur Sprungstellen.

Die schwächste Stelle einer Milkaschokotafel ist die Sollbruchstelle genau in der Mitte. Darum sollten in Längsrichtung eine ungerade Anzahl an Ecken sein, damit die maximale Querkraft nicht mit der Sollbruchstelle zusammenfällt.

Man könnte in ein sozial homogenes Fussballstadion, voll, fünfzigtausend Leute darin, bester Laune, einen einzigen Menschen setzen, der sich vielleicht sogar sehr höflich vorstellt, nichts weiter sagt und keinerlei andere auffällige Aktionen setzt, trotzdem kippt die Stimmung.
Solche Menschen gibt es.

Freitag, 28. November 2008

Den Hals fest umklammern...

Der Zitterbalken ist das letzte was die Handschuhe berühren. Es erfordert enorme Willensstärke sich wirklich fest davon abzustoßen. Schon grotesk, da hat er diesen meist hölzernen Balken, nur zwanzig Zentimeter breit, keine allzu bequeme oder wenigstens ergonomische Sitzfläche, aber wohler und geborgener als dort fühlt er sich selten. Der Moment solle doch ewig dauern ist die am meisten empfundene Emotion dort oben.
Die Fahne weit unten, sie hebt sich nur schwer von den Menschenmassen unten im Tal ab, zeigt ihm er müsse sich nicht abstoßen. Der Wind - zu stark.
"Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben." -Soweit ist das beschränkte Hirn (ein Sonderfall, nicht zu verallgemeinern) des Springers in der Ausnahmesituation gerade noch fähig Phrasen zu dreschen.
Doch die Pulsfrequenz verlangsamt sich nicht.

Donnerstag, 27. November 2008

Endlich das Glas spüren...

Lügen oder Wahrheit sagen, das ist keine Frage der Aufrichtigkeit, lediglich eine der Risikobereitschaft.
Angenommen auf eine Frage gibt es eine Million verschiedene Antworten die einem unterbewusst einfallen, von denen das Großhirn (bei Alkoholikern oft schon geschädigt, also sind längere Denkprozesse zu erwarten) die meisten schon ausfiltert, dann bleiben immer noch - sagen wir - tausend mögliche Antworten. Von diesen tausend ist jetzt aber nur eine die Wahrheit, und - sogar großzügig gesehen - neun weitere eine noch immer vertretbare Abwandlung dieser Wahrheit.
Das Optimum - und das will man mit seiner Aussage erreichen - man ist ja Egoist (das macht den Menschen erst aus) - liegt nun also nur bei einem einzigen Prozent.
Der nach Perfektion strebende Mensch muss also zu 99% lügen.

Mittwoch, 26. November 2008

Erneut zulangen...


Ксения presents Pete who missed one plane too much and Brian who is back from the senseless.

Dienstag, 25. November 2008

Ebendiese treffen...

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I sold my hands for food so please feed me...

Viel stärker noch als im vielleicht ältesten Gewerbe der Menschheit (zumindest aber unter den fünf ältesten) wirkt sich eine LateX Allergie bei einem Notfallmediziner oder Sanitäter aus.
Der Mann hatte seine Arme verkauft und das Blut strömte seinen schmächtigen aber langen Oberkörper herunter. Sanitäter A wollte dem Blutstrom durch Abdrücken der Arterie am Oberarm beikommen, merkte aber dass die Arme nicht mehr dem Patienten gehörten.
Als er die Stümpfe notdürftig versuchte abzubinden, wehrte sich dieser trotz seines massiven Blutverlusts. Das Blut tropfe nämlich auf das Geld.
Sanitäter A verzweifelte und sagte Fünfhunderter sind ja sowieso rot. Oder lila. Oder so.
Und genau da setzte die heimtückisch verzögerte Wirkung der Latexallergie ein. Die Handschuhe begannen zu jucken und er konnte sich auf nichts anderes mehr konzentrieren.

Montag, 24. November 2008

Entscheidungsprozess einleiten...

Grundsätzlich werden Menschenleben heutzutage überbewertet.

Der Schleudersitz für Piloten in Passagiermaschinen war noch nicht ganz vom Tisch als sich John T. während der Testphase in einen Flugsimulator setzte und sich bei der ersten Störung einer Kontrollleuchte (für den Teekocher der Stewardessenküche) sogleich aus dem Flugzeug katapultieren wollte.
Nach dem virtuellen Absturz des Flugzeuges, angenommenen 134 Toten (laut Simulator überlebte ein Bub in der schützenden Hülle einer verkohlten Flugbegleiterin die ihm gerade Eistee serviert hatte) und dem kalten Teewasser schätzte man die BlackBox und die Risikobereitschaft der Piloten umso mehr.

Kim Jong Il aus Nordkorea ist nicht ungesund. Letztens bei einem Fußballspiel war er sogar so fit, dass er im Fernsehbild mit einer viel besseren Auflösung gezeigt wurde als die Umgebung. Und er trug Gewand wie vor zehn Jahren. Und hatte die Haare wie vor zehn Jahren. Und sah zehn Jahre jünger aus.
Und damals wie heute fuhren keine Züge in den Süden.
Das Fußballspiel, bei dem er zusah endete 3:3. Aber vor zehn Jahren gab es in Nordkorea kein Ligaspiel mit diesem Ergebnis.

Sonntag, 23. November 2008

Nach preiswert suchen, nicht nach billig...

Der Bedeutungsverlust eines Bahnhofes in der Nordsteiermark.
Eine Zwischenstation auf dem Weg zur weitgehenden Auslöschung und Untertunnelung.
Ich glaube zwar dass man es nur mit dem sehr sehr (sehr sehr) unwahrscheinlichen Fall vergleichen könnte, dass ein Mensch nach einer Blinddarmoperation langsam stirbt, aber die Einstellung der Neubergerbahn war für mich der Anfang vom Ende.

Gestern Abend schleichen dank des Schnees - der alle Geräusche schön dämpft, Mädchen selbst in Automatikautos stark fordert und selbst gatschige im Bau befindliche Senkgruben romantisch aussehen lässt - die zwei gegenseitig als Gegenzug fungierenden (sind ein Zug und sein Gegenzug zwei Gegenzüge? das wären ja dann wieder zwei Züge...) Züge fast zeitgleich auf Gleis eins und zwei ein.
In Richtung Graz wird zuerst abgefahren und erst nach dem fünften Ton (dem Ganzton statt dem Halbton) beim Anfahren merkt man, dass ein Taurus wohl eher Schönberg interpretiert und nicht eine Molltonleiter in die man sich schon hat fallen lassen.

Samstag, 22. November 2008

Auf die Preisschilder achten...

Es gibt eine einzige Sache, die das menschliche Hirn wirklich überfordern kann. Wird nämlich ein Hirn auf den ersten Blick von der Herleitung der Dirac-Whittaker'schen Wellengleichungen aus der Einstein'schen einheitlichen Feldtheorie überfordert, so wird das nicht stimmen, es wird gar nicht gefordert, es bleibt inaktiv, sich seiner Beschränktheit bewusst. Allerdings erzeugt die Erkenntnis, die das Hirn intern erzielt, die Erkenntnis, es gäbe etwas zu begreifen, nachzuvollziehen, das aber von diesem Exemplar nicht verstanden werden kann, weitere, unterbewusste Denkprozesse - Emotionen - deren Auswertung und Interpretation einen nun wirklich überfordert.
Diese Emotionen begreift man also nicht, das stimmt einen wiederum traurig und wütend - Grüße aus der Endlosschleife...

Donnerstag, 20. November 2008

Nach einer anderen Flasche Ausschau halten...

Wenn man ein Stahlbetonfundament dafür wählt dann gibt es drei mögliche Ausgänge der Geschichte.

Erstens: Man springt (wobei ein Sprung sowieso immer die Grundlage ist) in das noch flüssige Fundament und trifft einen Bewehrungsstab. Der durchlöchert einen je nach Einsprungwinkel in verschiedenen Körperregionen. Für diese Art muss man allerdings sehr talentiert sein und eine gehörige Portion Glück haben.

Zweitens: Man springt in den flüssigen Beton, nur diesmal zwischen alle Bewehrungsstäbe. Man erstickt. Wichtig noch um den Moment nicht zu ruinieren: einen Kopfsprung oder eine Kerze machen, Bauchflecke schmerzen aufgrund der hohen spezifischen Dichte Betons (selbst im flüssigen Zustand) ganz besonders.

Drittens: Man springt (auch hier wird ein Kopfsprung empfohlen) auf das ausgehärtete Fundament. Hier sollte man die Absprunghöhe beachten und sie keinesfalls zu niedrig wählen.

Weh tun wird aber alles.

Mittwoch, 19. November 2008

Alles auf eine Karte setzen...

Kaum zu glauben, aber Tauben dürften einigermaßen intelligente Tiere sein. Die Franzjosefsbahn ist Zeuge und Beweis.


Auf der einen Seite die gesamte Spezies:

Bei der Renovierung der Bahnsteige im Bahnhof Heiligenstadt wurden statt der Stacheln auf den Anzeigeschildern erstmals diese kleinen, gespannten Drahtseile benutzt, damit uns die Tauben nicht von oben mit Ballaststoffen beglücken können.
Nun hat diese bemerkenswerte Tierart es geschafft binnen zweier Generationen flächendeckend Mutanten hervorzubringen, die den Drahtseiltanz beherrschen. Die Chancen stehen bei 0,0001%, aber vielleicht haben ja auch die Dummen das Glück.


Zum Anderen das Lernvermögen des Individuums:

Die Nussdorfer Taube. Beschränkt in Lebensdauer und Weltgewandtheit hat diese Taube aber schnell gelernt, eine S-Bahn Garnitur (4020 und 4024) von einem als REX eingesetzten Wendezug mit Lokbespannung zu unterscheiden. Als rassentypischer Adrenalinjunkie wusste sie dass die Schnellbahnen in Nussdorf halten, sie also länger auf den Geleisen balancieren konnte als bei den durchrauschenden Regionalzügen.
Der Winterfahrplanwechsel 2005 hatte fatale Folgen. Erstmals wurden 4020er auch für den REX2110 nach Sigmundsherberg eingesetzt.
Die Taube turnte noch lässig auf den Schienen herum, als sie sehr abrupt ihren tragischen Irrtum bemerkte. Ihr Kopf hatte sicher noch einen finalen Gedanken als er mutterseelenallein an der Bahnsteigkante abprallte.

Dienstag, 18. November 2008

Der Gesichtsverlust...

Vorneweggenommen, der allerletzte Satz ist ein Versuch meinerseits maximale Gleichgültigkeit und Unsinnigkeit auszudrücken.

Hast du schon jemals einen sauren Apfel ins Feuer gelegt und dir dabei in die Hand gebissen. Ich rede natürlich von Granny Smiths, bei anderen Äpfeln habe ich noch keine solchen Erfahrungen gemacht.
Wenn man nun so einen Apfel ins Feuer legt und eine Flammenhöhe von ca. 5 cm annimmt, so verkohlt die untere Hälfte oberflächlich relativ schnell. Doch aus der oberen Hälfte des Apfels beginnt Flüssigkeit auszutreten, Schaum bildet sich auf der zum Glanz gebrachten Oberfläche.
Während die untere Hälfte weiter verbrennt, so kann die obere dem von innen drückenden Wasser kaum mehr standhalten und es entstehen mitunter tiefe Risse im Fruchtfleisch.

Der Bagger hat hinten selten Augen.

Montag, 17. November 2008

Die Fassade beginnt zu bröckeln...

Every seven years, you get a different person. In three months i'm gonna change and I feel that i'm turning into Marvin Gaye. What am I doing here right now...?

Klasse 2A. Wenn man reingeht einmal links, durch die Glastüre, die Stiegen hinauf, noch einmal die kleinen Stiegen nach rechts dann gerade und am Ende rechts und in den linken Raum der Beiden.
Man zeichnet im Unterricht. Die Buben der 2A zeichnen alle Alberto Tomba beim Start eines Slaloms. Die Hälfte davon zeichnet ihn und weiß nicht wie er aussieht. Nicht dass das auf das Bild irgendeine Auswirkung hätte...
Am Ende ist sich jeder sicher, selbst das schlechteste Bild gezeichnet zu haben.

Sonntag, 16. November 2008

Was nützt die Flasche in Gedanken...

An Frauen, die niemals (re)agieren.

For the record, guys, i love you

Ein immerwiederkehrender Traum. Ich stehe in diesem Keller, zwischen meterhohen Regalen. Eichenholz. Ich nehme einen Laib aus dem Regal, wische sinnlich aber männlich mit der Hand darüber. Das Messer schneidet genau durch die Mitte, ich nehme ein Kreissegment und beiße hinein. Um gleich danach mit Wind und Kälte strotzender, gegerbter Stimme sagen zu können "Wennst weißt von wos kommt, weißt dass schmeckt!"

Actually the singer of Slipknot makes a very good cake
(in the next episode of Slipknot we'll show you how to make Slipknoodles)

Ein einmaliger Traum. Die lose bewegliche Nasenscheidewand fasziniert mich. Wenn ich sie nach rechts schiebe rieche ich eine Mischung aus versengten Haaren und Gorgonzola. Nach links geschoben Kamille mit Creme Fraîche.
Die Nase absentiert sich indiskret; Vertikal rinnt das Blut aus der Vene, horizontal schießt es aus der Arterie.

It says it is still water but it is not still

Man wartet auf den Fehler des Anderen, versucht ihn zu erzwingen und ist bitter enttäuscht nicht enttäuscht zu werden. Aber man sieht ihn oft. Öfter als er wirklich da ist wo man ihn sieht.
- die Liebe in zwei Wörtern (und mit zwei meine ich drei und mit Wörtern meine ich Sätze)

my brother where do you intend to go tonight, i heard you missed your connecting flight

Samstag, 15. November 2008

Die Berührung erahnen...


Ксения proudly presents the faithless fleet foxes

Freitag, 14. November 2008

Nach ihr greifen...

Jeglicher Verlust von Dimensionswahrnehmung, ein völliges Durcheinanderwerfen aller Größenordnungen ist das Verstörende vor diesem schwarzen Bildschirm, während das rot-grüne Fadenkreuz ein Haus ins Nichts zeichnet.
Vom Keller, dessen offener Boden in die unendlichen Tiefen der Binärzahlen gesaugt wird, führt immerhin eine Wendeltreppe ins Erdgeschoß. Aber ohne Geländer und somit nicht einmal vorschriftsgerecht.

Bei den Eingängen zum Stiftsplatz in Klosterneuburg sind Marderverscheuchgeräte installiert. Mit in etwa so hohen Frequenzen, wie in diesen Geschäften in die keine Jugendlichen sollen. Bei einem Durchschnittsalter des üblichen Stiftsbesuchers von 72,1 Jahren, einer Hörgerätedichte von stattlichen 69% und einer höchsten hörbaren Frequenz eines auf einem Altsaxophon gespielten D" (in Es gestimmt, falls jemand transponieren will) ist das auch nicht allzu tragisch; eine Lösung mit verschmerzbaren Lücken, laut Binomialverteilung verirrt sich alle 2,4 Tage ein Besucher jüngeren Gehörs in das Stift, von denen 37% ohnehin nur nach dem Weg fragen.

Und für mich schon gar kein Problem, dank wochenlangen Trainings mit/vor/in meinem Kühlschrank. Mein Dank gilt hier vor allem der Firma Liebherr. Ohne Sie wäre das niemals möglich gewesen!

Donnerstag, 13. November 2008

Die Hand ausstrecken...

Weltweit wurden schon 458 Stück des neuen Airbus A350 bestellt, die Nummerierung als Unterscheidung der einzelnen Ausführungen schließt interessanterweise an die des A340 bzw. A330 an.
Kohlefaser macht den Rumpf leichter, ähnlich wie beim "Dreamliner" von Boeing, aber um ehrlich zu sein ist auch die Formel 1 höher entwickelt als irgendeine Champcar Serie.

Ein Nachruf auf die Boeing 747. Im kommenden Jahr werden nur mehr 2 (!) Stück gebaut, mit dem A380 im Nacken rinnt der Schweiß aus den Triebwerken.
Wir werden trauern um diese Maschine. Denn einen Tinnitus wird man sich in St. Maarten (klick!) immer noch holen können, die Haare frisieren lassen von einem Fahrwerk wird allerdings schwer.

Mittwoch, 12. November 2008

Sich auf das Ziel besinnen...

Auf in der Wahrnehmung beeinträchtigtes, durch unermessliche Vorfreude euphorisiertes Amusement letzten Donnerstag folgte gestern ein Hauch der Ernüchterung, heute kann man am Besten als Versöhnung beschreiben. Erste Urteilsprognosen...

Der Löwe brüllt noch kurz, aber die dunkle Musik beginnt stimmungsgeladen über den See zu streichen. Die Galerie, die Straße im Berg, alles kommt näher, dichter werden die Klänge.
CUT
Jack White singt. Aeolische Quinten auf Alicias Piano.
CUT
Überprüfen von Mr. Greene. Das neue Betriebssystem des MI6, ein Jonglieren mit Farben und Zeichen, aber eine Sekunde wird Grwe -delete- Greene eingegeben.
CUT
Tosca. Großes Theater. Der Schurke, Knopfaugen wie Mr. Beans Bär aber doch irgendwie in einem Fuchsgesicht.
CUT
Wüste. Eine in der Sonne glänzende DC3, schönste Maschine der zivilen Luftfahrt. Grandiose Bilder in die Hügel gezeichnet.
CUT
Felix, grantig im stickigen La Paz. Der Ventilator in Zeitlupe lähmt die Stimmung. Der Schluck aus der Bierflasche erlöst.
CUT
Parzellen, Asphaltstraße, architektonische Meisterleistung. Im Nirgendwo.
Dandyismus.
CUT
Strawberry. James Bond will return.
CUT

Dienstag, 11. November 2008

Daran Gefallen finden...

Entgegen ersten widersprüchlichen Meldungen, konnte eine Fusion zweier bekannter Großkonzerne zum Supermulti (J+FL)O fixiert werden. Nach Liquiditätsengpässen in beiden Unternehmen begann die Kooperation zuerst mit einer Holding rund um renommierte Unternehmen wie Wienerberger, Manner oder Mazda.
Fremdkapital wurde investiert und so manche Firma - durch eine Umwandlung in eine Aktiengesellschaft - auf gesunde Beine gestellt. Doch war man noch lange nicht Monopolist.
Der Fonds M-A-Ths, dessen Prunkstück, die österreichische Post AG, die Vorstandsvorsitzenden von (J+FL)O mit horrenden Gebühren belastete, drohte der innovativen Unternehmensform endgültig den Geldhahn zuzudrehen.

Und dann würfelt der auch noch einen Siebener!

Montag, 10. November 2008

Sehen dass die Haare zerzaust sind...

Montag der 10.11.2008 durch eine rosarot-geblümt-zickzackscherengeschnittene Brille.

Unbehagen - 06:17: Der mit dem Dissimulanten in mir koexistierende Hypochonder deutet das rechte rote Auge im Spiegel als Bindehautentzündung.

Erwachen - Um 35 statt um 37 abfahren bringt mich dazu so richtig aufzuwachen.

Sorgfalt - Ein Zylinder wächst auch in die Höhe!

Alarmbereitschaft - Aus dem Pizzaofen des TU-Luigi raucht es gefährlich.

Tristesse - Keine Farben mehr in all den Geschäften.

Reserviertheit - gegenüber all dem Neongrün, Lila und was noch alles nicht zueinander passt.

Enthusiasmus gefolgt von Ernüchterung - An einem Glas ist offenbar das Glas das Teure.

Hoffnung - Der Gutschein!

Erregtheit - Die kleine Ader an der rechten Schläfe tritt hervor, als eine neben mir (und offenbar auch sich) stehende Frau glaubt das Gleiche und das Selbe wären dasselbe.

Leichtigkeit - "Concerning the UFO Sighting near Highland, Illinois". Sufjan Stevens hebt mich höher als der Wind das Herbstlaub.(*)

Witz - Dafür wird Bond, James Bond sorgen.

(*) Leute mit hohem Cholesterinspiegel sollten von einem derart vor Schmalz triefenden Satz Abstand nehmen!

Samstag, 8. November 2008

Die Martiniflasche als Spiegel verwenden...

Ich weiß ja nicht ob die Entscheidung Bundesheer - Zivildienst wirklich mit den Essgewohnheiten zusammenhängt. Naheliegend wäre wohl dass der Grundwehrabsolvent eher Fleischfresser als Allesfresser ist und der Zivildiener eher Pflanzenfresser als Allesfresser. Naheliegend aus zwei Gründen.
(1) Der animalische Trieb zu Töten geht einher mit dem animalischen Trieb Fleisch zu fressen. (vernachlässigbar, außerdem eine gewagte These, man munkelt auch in der Tierwelt gibt es Vegetarier [vor der Tiermehlmahlzeit zumindest])
(2) Es ist so weil ich heute eine interessante Beobachtung gemacht habe die diese Theorie untermauert, ja sogar einzementiert.

Die letzten Jahre der österreichischen Politik, im Nachhinein dramatisiert nach dem tatsächlich dramatisch tragischen Wahlergebnis im letzten Monat, dürften an den Menschen doch weniger Schaden hinterlassen haben als angenommen.
Heute, und das in Klosterneuburg, schwarz bis in die Unterhosen, habe ich zwei (!) junge Männer mit der Signature-NorbertDarabos™ Brille bedient. Darabos, der widersprüchlichsten Ministerbesetzung der letzten Regierung wird hier nachgeeifert, aber weder Fisch noch Fleisch (noch Obst noch Gemüse) könnten das wollen.
Nachem einer der Männer ein Speckweckerl (6701) gekauft hatte und der andere ein Wachauer (2955) und zwei Ursemmeln (6380), war klar: Beide waren offensichtlich untauglich.

Freitag, 7. November 2008

Sich die Krawatte richten...

Ein Beitrag, der die Spielregeln festlegt ist vonnöten! Randbedingungen nach denen das sich Ausdrücken in der deutschen Sprache gemaßregelt wird um qualitativ nicht zu sehr abzusacken. Zensur - nur zum Allgemeinwohl.
In der deutschen Sprache hat noch nie etwas Sinn gemacht. Ich hoffe das wird es auch nie wieder tun.
Der Mitarbeiter vom Leiner hat letztens einen Kasten in Deutschwagram in den Raum gestellt, aber das ist ja Materie. Jaja, Ausnahmen...
Und Memos an sich selbst kann man ja ruhig für sich behalten. Mit einem IQ (natürlich eine sehr subjektive Angelegenheit solche Tests, aber in einem gewissen, großzügig bemessenen Streuungsintervall vielleicht doch repräsentativ) von über 27 (+- 15,9) ist ein Mensch dazu fähig, sich Sachen die er - unvertont - denkt auch zu merken.

Mittwoch, 5. November 2008

Sich festhalten, hochziehen...

In Österreich wird heute zum ersten Mal die Blauzungenkrankheit bei Nutztieren festgestellt. Ob Schlachtungen nötig sind, ist zurzeit nicht abschätzbar.
Vor der P&C Filiale in der Mariahilferstraße wird diese Nachricht betroffen aufgenommen. Zwei mit blutigen Pelzimitaten bekleidete junge Männer kaufen - um diese Krankheit zu veranschaulichen - drei Packungen des neuen, blauen Hubba Bubbas.

иван, ein водопроводчик aus der Westukraine, beschließt seiner Heimat den Rücken zu kehren. Das Leben im Ort ist unerträglich geworden, seit er auf einmal massiv in den Wahlkampf zu den nächsten Kommunalwahlen eingebunden wurde. Er sieht wenig fern, schon gar nicht über die Grenzen hinaus und kann sich das also nicht ganz erklären.

Dimitri Medwedjew schreckt aus dem Schlaf hoch. Der Wecker läutet und die Digitalanzeige zeigt 5:20. Er nimmt die Fernbedienung von seinem Nachttisch und dreht den Fernseher auf.
Er ist überrascht, dass die Wahl schon so gut wie entschieden ist. Das gibt ihm noch Zeit zu reagieren.
Tief in Gedanken um die Rede zur Lage der Nation versunken blättert er in einem Bildband. Kaliningrad.

Dienstag, 4. November 2008

Etwas zwischen die Finger bekommen...

Der heutige Schlaf ist ein Unschuldsschlaf, morgen ist die Welt eine andere.

Montag, 3. November 2008

Weder Fuß noch Hand fassen...

Heute - Währingerstraße - Auslage - Keramikbüste mit der Aufschrift:

"Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann."

Wir sind gerade Zeugen eines großartigen Projekts, das auf den ersten Blick jeder Natur des Menschen widerspricht.
Die Europäische Union, ein noch immer labiles, undankbar unattraktives, sprödes Gebilde, in vielen Köpfen ein Fremdkörper oder eine Luxuserscheinung der westeuropäischen Politik.
Das Spenden, das Aufnehmen der Mitglieder, alles altruistische Handlungen, für die man aber nicht gebührend honoriert wird.
Doch die Union wird homogener, langsam scheint sich der Sinn, beziehungsweise der Nutzen für den einzelnen - "kleinen Mann", das "normale Volk", den "Menschen wie du und ich" herauszukristallisieren.
Denn größer als die Gier des Menschen nach Hab und Ruhm ist nur das Verlangen sich nahtlos einreihen zu können in eine große viskose Masse an Menschen, von denen man sich bitte, bitte nicht allzu sehr unterscheiden mag.
Die Selbstaufgabe als Individuum. Uniformen. Festhalten an den nächsten Kettengliedern. Weitertransportieren aller Wellen.
Aber morgen (bis übermorgen) könnte die Befriedigung dieses Bedürfnisses in Europa einen herben Rückschlag erleiden. Denn jede Einheit, egal wie groß wird nur durch ihr Feindbild geeint.
Doch das Gegenteil von schwarz ist nicht Hochschaubahn sondern weiß.
Und die USA somit Feindbild Europas.
Morgen verlieren wir die USA als solches - nach langen Jahren des vorbehaltlosen Antiamerikanismus -, dank des bis auf seine leichte äußere Ähnlichkeit mit Unsymphatler Lewis Hamilton geradezu makellos wirkenden, überlegten, intellektuellen, sozial(istisch)en geradezu unamerikanisch wirkenden nächsten US-Präsidenten.
Das Projekt der europäischen Scheinheiligkeit ist in Gefahr.

Selten so einen Blödsinn gelesen!

Sonntag, 2. November 2008

Sich am Boden wiederfinden...

Der U-Bahnfahrer Klaus P. ist gespannt auf seinen nächsten Arbeitstag.U4.
Er erwartet jetzt schon seit zwei Jahren sehnlich seinen ersten Selbstmörder, die Kollegen haben fast alle schon einen erleben dürfen, sogar der junge aus der Fahrschule. Der ist am Vormittag in der Friedensbrücke von einem erwartet worden.
Alle sagen immer die, die einen erwarten merkt man sich am besten, aber ihr Entschluss scheint gereift und wohlüberlegt zu sein. Die, die sich im letzten Moment werfen und deren Gesicht man oft nicht einmal sieht, wirken so schön impulsiv.
Und das Rumpeln ist überhaupt das größte Gerücht. Wenn man in der U-Bahn sitzt, merkt man gar nichts.

Samstag, 1. November 2008

Beinahe zerschellen...

[01/11/08]
Brotloser Samstag.

(1) Nasenbluten:

Man schaut den einzelnen Bluttropfen dabei zu wie sie sich ihren Weg in den Abfluss bahnen, ihre Spuren zeichnen feine Ornamente in das gerade eben geputzte weiße Waschbecken. Das regelmäßige Tropfen beruhigt.
Wenn man jetzt den Kopf nach hinten neigt, dabei Taschentücher zerreißt und sich in die Nase stopft, spürt man Blut in den Rachen rinnen. Man schmeckt es warm und differenziert - und bekommt Lust auf ein Steak.
Rare.


(2) Einen Bienenstock küssen:

dabei die Liebe spüren.