Kaum zu glauben, aber Tauben dürften einigermaßen intelligente Tiere sein. Die Franzjosefsbahn ist Zeuge und Beweis.
Auf der einen Seite die gesamte Spezies:
Bei der Renovierung der Bahnsteige im Bahnhof Heiligenstadt wurden statt der Stacheln auf den Anzeigeschildern erstmals diese kleinen, gespannten Drahtseile benutzt, damit uns die Tauben nicht von oben mit Ballaststoffen beglücken können.
Nun hat diese bemerkenswerte Tierart es geschafft binnen zweier Generationen flächendeckend Mutanten hervorzubringen, die den Drahtseiltanz beherrschen. Die Chancen stehen bei 0,0001%, aber vielleicht haben ja auch die Dummen das Glück.
Zum Anderen das Lernvermögen des Individuums:
Die Nussdorfer Taube. Beschränkt in Lebensdauer und Weltgewandtheit hat diese Taube aber schnell gelernt, eine S-Bahn Garnitur (4020 und 4024) von einem als REX eingesetzten Wendezug mit Lokbespannung zu unterscheiden. Als rassentypischer Adrenalinjunkie wusste sie dass die Schnellbahnen in Nussdorf halten, sie also länger auf den Geleisen balancieren konnte als bei den durchrauschenden Regionalzügen.
Der Winterfahrplanwechsel 2005 hatte fatale Folgen. Erstmals wurden 4020er auch für den REX2110 nach Sigmundsherberg eingesetzt.
Die Taube turnte noch lässig auf den Schienen herum, als sie sehr abrupt ihren tragischen Irrtum bemerkte. Ihr Kopf hatte sicher noch einen finalen Gedanken als er mutterseelenallein an der Bahnsteigkante abprallte.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen