Sonntag, 28. Dezember 2008

Innehalten...

Es ist verdammt hart pure Information über konkrete Geschehnisse hier herein zu packen. Immer weiter hat sich Ксения davon entfernt.

Gestern ist sie Mariazellerbahn gefahren, die einzige elektrifizierte Schmalspurbahn Österreichs. Nun muss man da nur unter den größten 1,3 Milliarden Menschen sein um bei geöffnetem Halbfenster und Hinauslehnen -
Und so klein ist sie nicht.
Im Wachkoma saugt sie all die Episoden die sich in ihrem Krankenzimmer abspielen auf, und würde sie gerne gleich zu Tastatur bringen. Kann sie nicht. Nicht in diesem Zustand. Nur aufsaugen. Bis 4. Jänner. Und sie hofft die Pisten sind nicht zu hart.

Samstag, 27. Dezember 2008

Stehenbleiben, die Arme von sich strecken...

We know a place where no planes go
We know a place where no ships go
No cars go

Alleine im Abteil, das Fenster und du. Ein nicht umgebauter Eurofima-Wagen, Halbfenster, nicht klimatisiert, sonst wäre die Geschichte jetzt schon aus.
In Fahrtrichtung zu sitzen ist wichtig. Auf jeden Fall ruft dieses aus dem Fenster schauen in fast jedem Menschen Emotionen hervor. Und zwingt sie zu Reaktionen.
Der interessierte leidenschaftliche Blick auf die Bahnumgebung kommt selten vor. Der wehmütige bis manchmal sogar traurige Blick aus dem Fenster weit häufiger.
Der härteste aber erfolgloseste Extremsport im Bereich der Suizidaldisziplinen ist das "sich so weit aus dem Fenster beugen bis man mit dem Kopf an einem Oberleitungsmast sein Ziel findet".
Das Lichtraumprofil ist großzügiger bemessen als man meinen mag. Und auf Neubaustrecken wird sogar nach noch gr0ßzügigerem Profil gebaut.
Gesäusebahn oder Phyrnbahn bieten sich also noch an. Auf der Westbahn müsste man schon mindestens der tausendsiebenhunderteinundzwanziggrößte Mensch der Welt sein.

Freitag, 26. Dezember 2008

Überlegen aufzugeben...

Du stehst auf. Benommen gehst du in das Badezimmer, in die Dusche und drehst das Wasser auf, spürst es und magst es ehe der Rauchgeruch sich über dich senkt. Die Füße kleben am Boden fest, du sagst deinem ehemaligen Klassenkollegen er solle die Palatschinken nicht anbrennen lassen und nimmst Butter aus dem Kühlschrank.
Das kann es nicht sein.
Du wachst auf. Du stehst auf, gehst benommen in dein Badezimmer, unter die Dusche, drehst sie auf, und nach den eineinhalb Sekunden die das warme Wasser zu dir braucht genießt du die Dusche. Das mit dem Rauch stimmt und die Füße kleben wirklich ein bisschen.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Sich gegen den Sturm stemmen...

Jahr für Jahr kommt sie später. Oft greift sie erst mit Einbruch der Dunkelheit am vierundzwanzigsten ein. Öfter gar nicht. Ein Mittwoch begünstigt pünktliche Idylle auch nicht gerade.
Du kannst dich aber auch selbst retten, du bist das Stofftier im Automaten, bedienst aber auch den Greifarm, du erwischt dich auch tatsächlich, hebst dich heraus und lässt dich fallen. Du hast die Alternative - den breiigen Brustkorb - gewählt. Du bereitest ihn erst zu. Das Rezept bist du gerade durchgegangen. Deine Hände, der Mörser.
Doch in dieser selbst erarbeiteten Idylle schläfst du nicht tief. Du träumst nicht davon, du assoziierst nichts, du schläfst nur nicht tief und willst dich selbst zur Ruhe rufen wenn du zu viel redest.

Sonntag, 21. Dezember 2008

Tränen in die Augen treibend...

Der Fahrer muss den Scheibenwischer auf den schnellsten Modus stellen. Die aufkommende Dunkelheit erschwert das Fahren. Sein Beifahrer wirkt langsam nervös zu werden.
Wenn er dann vor uns kriecht, wenn er uns anschaut was machen wir dann? fragt der, und ehe der Fahrer antworten kann was er aber nicht getan hätte fügt er hinzu dass ihn der Regen auch nicht freut.
Schweres schweres Los. Der Fahrer kratzt sich am Hals, das macht er immer wenn er zum Überholen ansetzt. Es ist schon spät und zum Schlachthof ist es noch weit.

Samstag, 20. Dezember 2008

Beißend die Kälte...

Es ist ein sanfter Flug - die Scheinwerfer, vor allem der Rote, begünstigen die Thermik. Ein Hin und Her, jeder Richtungswechsel kostet Höhenzentimeter und das Ziel reduziert sich allmählich auf einen bald wohl unvermeidbaren Landeplatz. Ein sanftes Aufsetzen wünscht man sich.

Freitag, 19. Dezember 2008

Frische Luft schlägt entgegen...

Eine Art Kaminwirkung. Ungefähr die Hälfte der Tropfen rinnen über den rechten Mundwinkel in den Mund. Da man auch die Kieferbewegungen einschränkt trifft die Träne direkt auf die Geschmackszone für salzig auf der Zunge [*].
Doch ohne Bewegung schmeckt man nichts. Merkwürdig.
Die andere Hälfte tropft vom Gesicht, vom Bart. Es drängt sich ein Bild auf. Man denkt an Hooke und dass gamma ja das Doppelte ist.
In dieser reglosen Unschuld ahnt man nicht dass einem schon bald sicher geglaubte Kenntnis abgesprochen wird. Der Boden unter den Füßen mit einem Mob gereinigt damit man postwendend ausrutscht. Das Cola verwässert. Oder es stellt sich als Pepsi heraus.

[*]: die Geschmackszonenkarte von 1880 ist mittlerweile als solche umstritten, fakt ist dass man aber salzig in dieser Region schmecken kann. Überall anders auch.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Sich trauen in den Sensorbereich der Schiebetüre zu treten...

Der Beifahrer, von dem grausamst an der Windschutzscheibe zu Tode gekommenen Insekt irgendwie geweckt worden, beginnt unvermittelt zu lächeln, Leonard Cohens Stimme klinge wie traurige Schokolade meint er. Der Fahrer, weiter auf die Straße blickend, wortkarg, sagt nur je älter desto dünkler die Schokolade.
Aber nicht Nougat, wieder der Beifahrer, das ist nämlich auch dunkel, eher etwas mit mehr Schokoladengehalt. Achtzig Prozent.
Keine Kochschokolade meint der Fahrer.
Darauf einigen sie sich offenbar, denn der Beifahrer blickt wieder in die Ferne. Ein bisschen besser gelaunt sieht er jetzt aus.
Und John Lennon hat Yogi Tee getrunken - der Fahrer blickt wortlos zu ihm.
Und Paul McCartney Schwarzen mit Milch, da bin ich mir sicher!

Dienstag, 16. Dezember 2008

Den Wagen zum Ausgang rollen...

Schwarze Leinwand. Das Klavier setzt sanft ein.

Zwei riesige Facettenaugen starren dich an. Langsam erkennst du das ganze Insekt, und dass es in Bewegung ist - fliegt. Es schüttet. In Zeitlupe. Durch seine vernachlässigbare Masse kollidiert es nie mit Tropfen und wird von ihnen einfach weggedrückt. Du siehst es ist ein Kraftakt, der mikroskopisch kleine Nervenknoten im Kopf wird von den elektrischen Impulsen nur so gebeutelt. Die Augen in ihrer Emotionslosigkeit wirken trotzdem erschöpft.

Dass so ein kleines Tier sich in einen so großen Fleck auf der Windschutzscheibe verwandeln kann.

Der Fahrer muss nur kurz zwinkern, der Scheibenwischer ist eh schon an. Der Beifahrer, bisher stoisch aus dem Seitenfenster unter einem Winkel von knapp 30° in den Himmel blickend, dreht sich langsam um und sagt "Nach einer Maschinengewehrsalve ist die Adventzeit sehr intensiv." Der Fahrer reibt sich wortlos beide Augen und zwei Sekunden lang fährt das Auto ohne am Lenkrad berührt zu werden.

Montag, 15. Dezember 2008

Fast wehmütig zurückblicken...

Selbst beim zu Fuß gehen auf einem normalen Gehsteig spielt die Erfahrung eine Große Rolle. Mit ausgeklügelter Ideallinie lässt sich einiges an Zeit herausholen. Doch die verschiedenen Ideallinien, abgestimmt auf Temperatur, Gehsteigverhältnisse, Fußgeherverkehr, Ampelphasen und natürlich Fortbewegungstempo alle seperat zu ermitteln braucht Jahre. Selbst innerhalb der Wohnung kommt es sicher noch jeden fünfkommadritten Tag zu kleinen Verbremsungen oder man wird aus der Kurve herausgetragen, aufgrund zu ehrgeiziger Linienwahl.
Die Kurve Wasserzeile - Niedermarkt ist in Laufgeschwindigkeit am besten ohne haltendes Auto am letzten Parkplatz vor der Ampel zu nehmen. Man trägt an, circa zwei Meter bevor der Gehsteig zum Zebrastreifen vorgezogen ist schwenkt man bereits aus, um dann in Mindestabstand an der Ersten Bank vorbeiziehen zu können. Die Schmalstelle danach erlaubt in diese Richtung allerdings keine Spitzengeschwindigkeiten.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Karte entnehmen...

Ein Tag an dem die Kargheit der Wüste im Kopf mit fortschreitender Zeit zunimmt. Linear, nein eher quadratisch oder sogar kubisch. Vor der einbrechenden Dunkelheit ist sie schon so karg, dass sich dreiundzwanzig Menschen versuchen in den Schatten von nur zwei Kakteen zu stellen. Und der eine ist selbst auch karg. Der andere floriert zwar, aber bei geringer Größe.
Sechs Augen reißen einen heraus. Sie alle Blicken auf das neue Zipfelzelt, das dem dunklen bewusst schlicht gehaltenen quadratischen Prisma seine Würde zu nehmen versucht. Wäre die Schlichtheit das einzig Würdevolle daran, dann hätte es keine mehr. So sieht es das Augenpaar linksaußen. Aber wenn die Augen nicht miteinander kommunizieren können, geschweigedenn mit uns, dann ist das eh hinfällig.

Samstag, 13. Dezember 2008

"Mit Bankomat bitte"...

Das dritte Mal lässt einen mit Sicherheit erwachen. Sowohl Lautstärke als auch Frequenzbereich des Geräuschs sind ausschlaggebend, in diesem Fall wären 85% der Menschen schon früher aufgewacht.
Bei Physiotherapeutinnen hat man gelernt sich selbst im Halbschlaf korrekt aufzusetzen. Ein Blick schweift über das verstreut am Boden liegende Gewand, die Gedanken beginnen immer schneller zwischen Narrenkastl und Rekonstruktionsversuchen zu oszillieren. Überwältigt werden sie von bitterer Erkenntnis.
Doch der Instinkt, der Drang des Menschen, das Glück das er hat auch zu erkennen, bringt Blick und Gedanken dazu sich der Uhr und iherer Interpretation zuzuwenden.
Im nächsten Moment sinkt man in den Polster, und wünscht sich lange nicht einzuschlafen, weil es doch so schön ist, das Einschlafen.

Freitag, 12. Dezember 2008

Nach Kleingeld suchen...

Die bessere Straßenbahn fährt in der Spittelau ein. Man steigt aus, ein kurzer Blick auf die Anzeige, der nächste Zug wird erst in vier Minuten hier sein. Eine Tür zu weit vorne für die Rolltreppe ausgestiegen. Doppellinks um die Brüstung, auf die Rolltreppe - rechts - stehen, nicht gehen.

Mohma N'Koufo ist zu schüchtern seine Zweifel zu äußern. Er steht am Startsockel und aus irgendeinem Grund weiß er bei diesem gewissen Ton muss er springen. Er wundert sich. Einen der talentiertesten Tontaubenschießer Südwestafrikas hat ihn die African Sporting Gazette kürzlich genannt.
Natürlich denkt er nicht an die Möglichkeit eines Übersetzungsfehlers aus dem Westafrikanischen. Der Bademeister bei der Schwimmweltmeisterschaft hat auch nicht gedacht, bei diesem Bewerb jemals einen Rettungsring werfen zu müssen.

Man steht schon lange am Ende der Rolltreppe, die vordere Hälfte der Fußsohlen schon am festen Untergrund, die hinteren Hälften werden nachgeschoben. Die Leute schauen, man kommt zu sich und geht hastig weiter.

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Translatorische Bewegung zur Kassiererin...

Eine Expedition ins Niemandsland. Die Anreise untermalt von Krankenhaus TV Serien gegen die bevorstehende Verblödung.
Die Ankunft, bemannte Raumfähre, die Ankunft auf dem Planeten wird bei wolkenlosem Himmel sein sein. Dort gibt es keine Wolken. Auf der Oberfläche wechseln einander hügelige Züge - im wesentlichen Metalle, Silicium und schwefelige Verbindungen - sowie sumpfige - auf den ersten Blick durchaus bewohnbare - Küstenlandschaften ab. In den Meeren mehren sich alkoholische Kohlenwasserstoffe.
Erste Bohrversuche werden überraschende Erkenntnisse liefern. Unter der Kruste, zunächst 78% Stickstoff, 21% Sauerstoff, 1% Kohlendioxid und Edelmetalle - in gasförmigem Aggregatszustand, und stark erwärmt - soweit das Auge reicht.
Die Hitze lässt die Optik verschwimmen und verhindert die Entdeckung des heißen viskos-flüssigen Kerns.
Aber wenigstens die tektonischen Bewegungen an der Oberfläche sind bemerkenswert aktiv.

Dienstag, 9. Dezember 2008

Eine einzelne Flasche am Förderband...

Im Schwimmbecken braut sich ein Gewitter zusammen. Dieses Stechen rechts im Hinterkopf, immer schon ein Zeichen für schlechtes Wetter. Und ab der dritten Länge verdunkelt sich das Wasser zusehends, sehr langsam aber kontinuierlich. Und es blitzt. Immer rechts. Wahrscheinlich hört man nur wegen der Musik im Ohr keinen Donner. Unruhig kommt es einem im Becken vor, in Länge zweiundvierzig so unruhig und dunkel dass man aus dem Wasser steigt.
Am Kopfhörerkabel rinnt ein roter Tropfen herunter.
Man nimmt den Stöpsel aus dem Ohr, warmes Blut fließt einem über die Hand. Verwundert fühlt man in den Gehörgang, doch das Blut kommt von weit innen. Es blitzt auch heraußen, immer stärker. Und das Gebäude beginnt zu wanken. Im rechten Auge blitzt es so sehr dass man Kopfweh bekommt.
Beim Abnehmen der Schwimmbrille fühlt man etwas Weiches am Hinterkopf. Man schaut auf die Hand und sie ist tiefrot.
Ein Kopfschuss, und nichts davon bemerkt.

Montag, 8. Dezember 2008

Auf die Kassa zusteuern...

Der Tag an dem kein Billa aufsperrte ...

Anundfürsich gilt für das Wetter in der letzten Zeit dass auf kalt warm folgt, auf warm kalt und dann auf kalt wieder warm.
Danach wird es wieder kalt und am darauffolgenden Tag wieder warm. (...) Der Tag an dem kein Billa aufsperrte begann laut Gesetzmäßigkeit kalt. Der nackte Fuß auf kaltem Stein. Die bloße Hand in falscher Straße. Kalte Hand im Spinnenbau.
Wärmer wurde der Tag als es dunkel wurde und somit entzog er sich jeglicher physikalischer Logik.

Noch gestern teilte mir der Hausverstand mit, der Hausverstand mit ansprechendem aber doch professionell distanziertem facebook-Profil, den Mönchskopf mit einem bloßen Messer zu bearbeiten sei dilletantisch, wenn nicht sogar arm. Und immer nur in Hälften kaufen sonst trocknet er aus. Und hobeln.
Dass meine Bank aus Irland kommt und der Inder Deutscher ist beschäftigt mich dann in Anbetracht des schweren Skalpierwerkzeuges für den Kopf nicht mehr so.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Vor der Kurve bremsen...

Ein Kälteeinbruch hat in Klosterneuburg immer einen ganz speziellen Charakter. Als erstes bemerkt man - wenn man in der Früh aus dem Hause tritt - natürlich nach der Kälte, die man aber irgendwie schon aus dem Fenster sehen kann - den Geruch.
Die Zuckerfabrik in Tulln ist dann auch von hier riechbar. Die ist aber nicht so charmant wie die Manner Fabrik.

Ein Föhneinbruch hat in Klosterneuburg immer einen ganz speziellen Charakter. Als erstes bemerkt man - wenn man in der Früh aus dem Hause tritt - dass es warm und windig ist. Und die ganz rechte Linde wieder einen Astverlust hinnehmen musste.
Wenn man dann durch dass große Tor geht will der Wind einen durch die Kaminwirkung schon fast wegblasen, wie einen 2CV hinter einer B747-400.
Auf der Straße kann man bei allen alten Leuten, und Klosterneuburg besteht zu 82% aus Alten, selbst die unter 30 Jährigen haben schon eine Altenrate von alarmierenden 14,4%, also bei fast allen Leuten, einen gewissen Linksdrall sehen. Die linke Hand wird in der Volksbank an diesem Dezembertag überdurchschnittlich oft zum Schreiben verwendet.
Schlaganfälle bevorzugen die rechte Seite.

Samstag, 6. Dezember 2008

Den Wagen ins Rollen bringen...


Permanently proud Ксения presents fearful Farin Urlaub & mit "Billy Corgan's Begleitbandbaukasten™" erstelltes Racing Team.


Freitag, 5. Dezember 2008

In den Einkaufswagen stellen...

Das ist ein Versuch meinerseits eine bestimmte menschliche Verhaltensweise zu beschreiben, ein hoffentlich nicht allzu kläglicher, da die Formulierung mich an die Grenzen meiner Muttersprache bringt. Denn ich habe heute auch gelernt -

Wer anderen in die Truhe schifft,
meistens nur die Schuhe trifft.

Es äußert sich als ein Gemisch mehrerer Eigenschaften, getragen glaube ich von einer gewissen Art der Selbsterkenntnis. Derjenige ist nicht der humorvollste Mensch. Wahrscheinlich in seinem Umfeld einer der Unflexibleren. (wobei flexibel das Zauberwort aus Lockerheit, Humor, Charme und Charisma ist)
Dann erzählt er diese Geschichte, vielleicht eine Gutenachtgeschichte. Man hat das Gefühl er sieht die Pointe auf sich zukommen, und er geht von Anfang an auf Nummer sicher. Keine Unsicherheit, aber auch kein Risiko.
Die Erzählart schlägt 6 Sätze vor der Pointe um und erhält einen scheinbar selbstgefälligen Unterton. Dann kommt die Pointe, sie wird circa dreimal so lange ausgeführt wie nötig und auch ideal.
Und dann folgt sie -
die dramaturgische Pause. Und er weiß genau einerseits erkennt man durch die Pause die Pointe ist vorbei, andererseits erzwingt er mit dieser Mischung Lachen, auch wenn es nicht echt ist. Ihm reicht das.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Der Anblick beruhigt...

Du steigst aus der Ubahn aus, und zwar aus einer echten, sprich U4, und dein Blick fällt ganz zufällig, weil du ja als Städter - Kinn zum Körper gezogen - versuchend transparent durchs Leben zu wandeln, keinerlei Eindruck zu hinterlassen - immer autistisch nach unten schaust, in den Spalt zwischen Waggon und Bahnsteigkante. Dort unten liegt ein Handschuh, du siehst ihn den Bruchteil einer Sekunde lang, langsamer werden in deiner Bewegung kannst du nicht, du würdest gnadenlos kollidieren mit anderen Menschen und -Ahhh Menschen.
Doch du siehst der Handschuh ist grasgrün, was zum Winter sowieso nicht wirklich passt, nur wenigstens schlägt er sich nicht mehr mit dem auch aber anders grasgrünen Gras, blickst dann doch kurz auf, gottseidank kein natürliches Licht in dieser Station, und siehst fünfzehn Meter vor dir ein Kind, die rechte Hand in grasgrünem Handschuh. Die linke Hand nicht.
Schade um den Handschuh, doch Aufmerksamkeit auf sich ziehen?
Die sind eh billig beim H&M.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Blick aufs Etikett...

Schwere Zeiten kommen auf die Wiener Linien zu. Die Europäische Union erließ kürzlich einen Bescheid, nachdem die U6 nicht mehr als U-Bahn geführt werden dürfe.
Aufgrund von Übersetzungsungenauigkeiten ist noch keine endgültige neue Titulierung gefunden worden, Favorit dürfte zurzeit wohl bessere Straßenbahn sein.
Doch diese Ansicht wird auch in den eigenen Reihen geteilt. Der Vorsitzende des Fahrgastbeirats, Professor Hermann K., konnte wissenschaftlich belegen dass die Effizienz der U6 fundamental der einer Straßenbahn ähnelt, abgeschlagen hinter den restlichen Ubahnlinien Wiens.
Des weiteren droht seitens der EU eine Klage, da die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Rolltreppe und schwarzem Armding oft die tolerierten 1,0032 km/h überschreitet. Es wird ein Untersuchungs- und Testkommitee eingerichtet, so in einer Presseaussendung.

Weh oh weh
Und die Vögel singen nicht mehr.

Montag, 1. Dezember 2008

Man hebt sie hoch...

Praktisch jede Wand hier wird von einer Tür durchbrochen, da erkennt man leicht und ziemlich genau die Stärke. Ob Ziegel einreihig oder doppelt beplankte Gipskartonplatten merkt man allerdings erst durchs daranklopfen.
Gipskarton.
Der (schon oft bescheinigte) große Kopf würde unsanft ein großes Loch in die Wand reißen und den Immobilienwert erheblich senken, es sei denn es gibt immer was zu tun. Der Kopf bliebe unverwundet. Weitgehend.
Nun sind aber Verletzungen und Demolierungen einzig am eigenen Körper legal, und man will sich nicht wegen Sachbeschädigung einer Gipskartonwand verantworten müssen.
Selbstverstümmelung ist nur dann rein, pur, ehrlich, gut und gerecht wenn der eigene Körper als einziges Schaden nimmt.
Die Nachbarn sehen gerade fern, als sie an der anderen Seite der Wand einen dumpfen Stoß hören und sich ein dünner Riss kaum merklich bis an die Decke fortpflanzt.

Samstag, 29. November 2008

Die Muskelspannung pflanzt sich bis in die Hand fort...

Gleichgültigkeit ist absolut inkompatibel mit langsamer (/schleichender[/latenter]) Veränderung. Gleichgültigkeit gegenüber etwas empfinden (wobei empfinden an sich schon wieder ein sehr paradoxer Zugang ist) kann man nur wenn man davon etwas weiß, schon zumindest von dessen Existenz.
Dann ist aber die Wahrscheinlichkeit dass man der Sache gleichgültig gegenübersteht in etwa so groß wie wenn man zwei Menschen unabhängig voneinander eine Zahl mit 23 Kommastellen notieren lässt (man muss pi und e ausnehmen(!)) und diese absolut ident sind.
Also setzt man ein Intervall mit Grenzwerten.
Jegliche Sprungstelle in einer Funktion ist aber alles andere als eine langsame Veränderung.
Und diese langsame Veränderung gibt es sowieso nicht, es gibt nur Sprungstellen.

Die schwächste Stelle einer Milkaschokotafel ist die Sollbruchstelle genau in der Mitte. Darum sollten in Längsrichtung eine ungerade Anzahl an Ecken sein, damit die maximale Querkraft nicht mit der Sollbruchstelle zusammenfällt.

Man könnte in ein sozial homogenes Fussballstadion, voll, fünfzigtausend Leute darin, bester Laune, einen einzigen Menschen setzen, der sich vielleicht sogar sehr höflich vorstellt, nichts weiter sagt und keinerlei andere auffällige Aktionen setzt, trotzdem kippt die Stimmung.
Solche Menschen gibt es.

Freitag, 28. November 2008

Den Hals fest umklammern...

Der Zitterbalken ist das letzte was die Handschuhe berühren. Es erfordert enorme Willensstärke sich wirklich fest davon abzustoßen. Schon grotesk, da hat er diesen meist hölzernen Balken, nur zwanzig Zentimeter breit, keine allzu bequeme oder wenigstens ergonomische Sitzfläche, aber wohler und geborgener als dort fühlt er sich selten. Der Moment solle doch ewig dauern ist die am meisten empfundene Emotion dort oben.
Die Fahne weit unten, sie hebt sich nur schwer von den Menschenmassen unten im Tal ab, zeigt ihm er müsse sich nicht abstoßen. Der Wind - zu stark.
"Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben." -Soweit ist das beschränkte Hirn (ein Sonderfall, nicht zu verallgemeinern) des Springers in der Ausnahmesituation gerade noch fähig Phrasen zu dreschen.
Doch die Pulsfrequenz verlangsamt sich nicht.

Donnerstag, 27. November 2008

Endlich das Glas spüren...

Lügen oder Wahrheit sagen, das ist keine Frage der Aufrichtigkeit, lediglich eine der Risikobereitschaft.
Angenommen auf eine Frage gibt es eine Million verschiedene Antworten die einem unterbewusst einfallen, von denen das Großhirn (bei Alkoholikern oft schon geschädigt, also sind längere Denkprozesse zu erwarten) die meisten schon ausfiltert, dann bleiben immer noch - sagen wir - tausend mögliche Antworten. Von diesen tausend ist jetzt aber nur eine die Wahrheit, und - sogar großzügig gesehen - neun weitere eine noch immer vertretbare Abwandlung dieser Wahrheit.
Das Optimum - und das will man mit seiner Aussage erreichen - man ist ja Egoist (das macht den Menschen erst aus) - liegt nun also nur bei einem einzigen Prozent.
Der nach Perfektion strebende Mensch muss also zu 99% lügen.

Mittwoch, 26. November 2008

Erneut zulangen...


Ксения presents Pete who missed one plane too much and Brian who is back from the senseless.

Dienstag, 25. November 2008

Ebendiese treffen...

.
I sold my hands for food so please feed me...

Viel stärker noch als im vielleicht ältesten Gewerbe der Menschheit (zumindest aber unter den fünf ältesten) wirkt sich eine LateX Allergie bei einem Notfallmediziner oder Sanitäter aus.
Der Mann hatte seine Arme verkauft und das Blut strömte seinen schmächtigen aber langen Oberkörper herunter. Sanitäter A wollte dem Blutstrom durch Abdrücken der Arterie am Oberarm beikommen, merkte aber dass die Arme nicht mehr dem Patienten gehörten.
Als er die Stümpfe notdürftig versuchte abzubinden, wehrte sich dieser trotz seines massiven Blutverlusts. Das Blut tropfe nämlich auf das Geld.
Sanitäter A verzweifelte und sagte Fünfhunderter sind ja sowieso rot. Oder lila. Oder so.
Und genau da setzte die heimtückisch verzögerte Wirkung der Latexallergie ein. Die Handschuhe begannen zu jucken und er konnte sich auf nichts anderes mehr konzentrieren.

Montag, 24. November 2008

Entscheidungsprozess einleiten...

Grundsätzlich werden Menschenleben heutzutage überbewertet.

Der Schleudersitz für Piloten in Passagiermaschinen war noch nicht ganz vom Tisch als sich John T. während der Testphase in einen Flugsimulator setzte und sich bei der ersten Störung einer Kontrollleuchte (für den Teekocher der Stewardessenküche) sogleich aus dem Flugzeug katapultieren wollte.
Nach dem virtuellen Absturz des Flugzeuges, angenommenen 134 Toten (laut Simulator überlebte ein Bub in der schützenden Hülle einer verkohlten Flugbegleiterin die ihm gerade Eistee serviert hatte) und dem kalten Teewasser schätzte man die BlackBox und die Risikobereitschaft der Piloten umso mehr.

Kim Jong Il aus Nordkorea ist nicht ungesund. Letztens bei einem Fußballspiel war er sogar so fit, dass er im Fernsehbild mit einer viel besseren Auflösung gezeigt wurde als die Umgebung. Und er trug Gewand wie vor zehn Jahren. Und hatte die Haare wie vor zehn Jahren. Und sah zehn Jahre jünger aus.
Und damals wie heute fuhren keine Züge in den Süden.
Das Fußballspiel, bei dem er zusah endete 3:3. Aber vor zehn Jahren gab es in Nordkorea kein Ligaspiel mit diesem Ergebnis.

Sonntag, 23. November 2008

Nach preiswert suchen, nicht nach billig...

Der Bedeutungsverlust eines Bahnhofes in der Nordsteiermark.
Eine Zwischenstation auf dem Weg zur weitgehenden Auslöschung und Untertunnelung.
Ich glaube zwar dass man es nur mit dem sehr sehr (sehr sehr) unwahrscheinlichen Fall vergleichen könnte, dass ein Mensch nach einer Blinddarmoperation langsam stirbt, aber die Einstellung der Neubergerbahn war für mich der Anfang vom Ende.

Gestern Abend schleichen dank des Schnees - der alle Geräusche schön dämpft, Mädchen selbst in Automatikautos stark fordert und selbst gatschige im Bau befindliche Senkgruben romantisch aussehen lässt - die zwei gegenseitig als Gegenzug fungierenden (sind ein Zug und sein Gegenzug zwei Gegenzüge? das wären ja dann wieder zwei Züge...) Züge fast zeitgleich auf Gleis eins und zwei ein.
In Richtung Graz wird zuerst abgefahren und erst nach dem fünften Ton (dem Ganzton statt dem Halbton) beim Anfahren merkt man, dass ein Taurus wohl eher Schönberg interpretiert und nicht eine Molltonleiter in die man sich schon hat fallen lassen.

Samstag, 22. November 2008

Auf die Preisschilder achten...

Es gibt eine einzige Sache, die das menschliche Hirn wirklich überfordern kann. Wird nämlich ein Hirn auf den ersten Blick von der Herleitung der Dirac-Whittaker'schen Wellengleichungen aus der Einstein'schen einheitlichen Feldtheorie überfordert, so wird das nicht stimmen, es wird gar nicht gefordert, es bleibt inaktiv, sich seiner Beschränktheit bewusst. Allerdings erzeugt die Erkenntnis, die das Hirn intern erzielt, die Erkenntnis, es gäbe etwas zu begreifen, nachzuvollziehen, das aber von diesem Exemplar nicht verstanden werden kann, weitere, unterbewusste Denkprozesse - Emotionen - deren Auswertung und Interpretation einen nun wirklich überfordert.
Diese Emotionen begreift man also nicht, das stimmt einen wiederum traurig und wütend - Grüße aus der Endlosschleife...

Donnerstag, 20. November 2008

Nach einer anderen Flasche Ausschau halten...

Wenn man ein Stahlbetonfundament dafür wählt dann gibt es drei mögliche Ausgänge der Geschichte.

Erstens: Man springt (wobei ein Sprung sowieso immer die Grundlage ist) in das noch flüssige Fundament und trifft einen Bewehrungsstab. Der durchlöchert einen je nach Einsprungwinkel in verschiedenen Körperregionen. Für diese Art muss man allerdings sehr talentiert sein und eine gehörige Portion Glück haben.

Zweitens: Man springt in den flüssigen Beton, nur diesmal zwischen alle Bewehrungsstäbe. Man erstickt. Wichtig noch um den Moment nicht zu ruinieren: einen Kopfsprung oder eine Kerze machen, Bauchflecke schmerzen aufgrund der hohen spezifischen Dichte Betons (selbst im flüssigen Zustand) ganz besonders.

Drittens: Man springt (auch hier wird ein Kopfsprung empfohlen) auf das ausgehärtete Fundament. Hier sollte man die Absprunghöhe beachten und sie keinesfalls zu niedrig wählen.

Weh tun wird aber alles.

Mittwoch, 19. November 2008

Alles auf eine Karte setzen...

Kaum zu glauben, aber Tauben dürften einigermaßen intelligente Tiere sein. Die Franzjosefsbahn ist Zeuge und Beweis.


Auf der einen Seite die gesamte Spezies:

Bei der Renovierung der Bahnsteige im Bahnhof Heiligenstadt wurden statt der Stacheln auf den Anzeigeschildern erstmals diese kleinen, gespannten Drahtseile benutzt, damit uns die Tauben nicht von oben mit Ballaststoffen beglücken können.
Nun hat diese bemerkenswerte Tierart es geschafft binnen zweier Generationen flächendeckend Mutanten hervorzubringen, die den Drahtseiltanz beherrschen. Die Chancen stehen bei 0,0001%, aber vielleicht haben ja auch die Dummen das Glück.


Zum Anderen das Lernvermögen des Individuums:

Die Nussdorfer Taube. Beschränkt in Lebensdauer und Weltgewandtheit hat diese Taube aber schnell gelernt, eine S-Bahn Garnitur (4020 und 4024) von einem als REX eingesetzten Wendezug mit Lokbespannung zu unterscheiden. Als rassentypischer Adrenalinjunkie wusste sie dass die Schnellbahnen in Nussdorf halten, sie also länger auf den Geleisen balancieren konnte als bei den durchrauschenden Regionalzügen.
Der Winterfahrplanwechsel 2005 hatte fatale Folgen. Erstmals wurden 4020er auch für den REX2110 nach Sigmundsherberg eingesetzt.
Die Taube turnte noch lässig auf den Schienen herum, als sie sehr abrupt ihren tragischen Irrtum bemerkte. Ihr Kopf hatte sicher noch einen finalen Gedanken als er mutterseelenallein an der Bahnsteigkante abprallte.

Dienstag, 18. November 2008

Der Gesichtsverlust...

Vorneweggenommen, der allerletzte Satz ist ein Versuch meinerseits maximale Gleichgültigkeit und Unsinnigkeit auszudrücken.

Hast du schon jemals einen sauren Apfel ins Feuer gelegt und dir dabei in die Hand gebissen. Ich rede natürlich von Granny Smiths, bei anderen Äpfeln habe ich noch keine solchen Erfahrungen gemacht.
Wenn man nun so einen Apfel ins Feuer legt und eine Flammenhöhe von ca. 5 cm annimmt, so verkohlt die untere Hälfte oberflächlich relativ schnell. Doch aus der oberen Hälfte des Apfels beginnt Flüssigkeit auszutreten, Schaum bildet sich auf der zum Glanz gebrachten Oberfläche.
Während die untere Hälfte weiter verbrennt, so kann die obere dem von innen drückenden Wasser kaum mehr standhalten und es entstehen mitunter tiefe Risse im Fruchtfleisch.

Der Bagger hat hinten selten Augen.

Montag, 17. November 2008

Die Fassade beginnt zu bröckeln...

Every seven years, you get a different person. In three months i'm gonna change and I feel that i'm turning into Marvin Gaye. What am I doing here right now...?

Klasse 2A. Wenn man reingeht einmal links, durch die Glastüre, die Stiegen hinauf, noch einmal die kleinen Stiegen nach rechts dann gerade und am Ende rechts und in den linken Raum der Beiden.
Man zeichnet im Unterricht. Die Buben der 2A zeichnen alle Alberto Tomba beim Start eines Slaloms. Die Hälfte davon zeichnet ihn und weiß nicht wie er aussieht. Nicht dass das auf das Bild irgendeine Auswirkung hätte...
Am Ende ist sich jeder sicher, selbst das schlechteste Bild gezeichnet zu haben.

Sonntag, 16. November 2008

Was nützt die Flasche in Gedanken...

An Frauen, die niemals (re)agieren.

For the record, guys, i love you

Ein immerwiederkehrender Traum. Ich stehe in diesem Keller, zwischen meterhohen Regalen. Eichenholz. Ich nehme einen Laib aus dem Regal, wische sinnlich aber männlich mit der Hand darüber. Das Messer schneidet genau durch die Mitte, ich nehme ein Kreissegment und beiße hinein. Um gleich danach mit Wind und Kälte strotzender, gegerbter Stimme sagen zu können "Wennst weißt von wos kommt, weißt dass schmeckt!"

Actually the singer of Slipknot makes a very good cake
(in the next episode of Slipknot we'll show you how to make Slipknoodles)

Ein einmaliger Traum. Die lose bewegliche Nasenscheidewand fasziniert mich. Wenn ich sie nach rechts schiebe rieche ich eine Mischung aus versengten Haaren und Gorgonzola. Nach links geschoben Kamille mit Creme Fraîche.
Die Nase absentiert sich indiskret; Vertikal rinnt das Blut aus der Vene, horizontal schießt es aus der Arterie.

It says it is still water but it is not still

Man wartet auf den Fehler des Anderen, versucht ihn zu erzwingen und ist bitter enttäuscht nicht enttäuscht zu werden. Aber man sieht ihn oft. Öfter als er wirklich da ist wo man ihn sieht.
- die Liebe in zwei Wörtern (und mit zwei meine ich drei und mit Wörtern meine ich Sätze)

my brother where do you intend to go tonight, i heard you missed your connecting flight

Samstag, 15. November 2008

Die Berührung erahnen...


Ксения proudly presents the faithless fleet foxes

Freitag, 14. November 2008

Nach ihr greifen...

Jeglicher Verlust von Dimensionswahrnehmung, ein völliges Durcheinanderwerfen aller Größenordnungen ist das Verstörende vor diesem schwarzen Bildschirm, während das rot-grüne Fadenkreuz ein Haus ins Nichts zeichnet.
Vom Keller, dessen offener Boden in die unendlichen Tiefen der Binärzahlen gesaugt wird, führt immerhin eine Wendeltreppe ins Erdgeschoß. Aber ohne Geländer und somit nicht einmal vorschriftsgerecht.

Bei den Eingängen zum Stiftsplatz in Klosterneuburg sind Marderverscheuchgeräte installiert. Mit in etwa so hohen Frequenzen, wie in diesen Geschäften in die keine Jugendlichen sollen. Bei einem Durchschnittsalter des üblichen Stiftsbesuchers von 72,1 Jahren, einer Hörgerätedichte von stattlichen 69% und einer höchsten hörbaren Frequenz eines auf einem Altsaxophon gespielten D" (in Es gestimmt, falls jemand transponieren will) ist das auch nicht allzu tragisch; eine Lösung mit verschmerzbaren Lücken, laut Binomialverteilung verirrt sich alle 2,4 Tage ein Besucher jüngeren Gehörs in das Stift, von denen 37% ohnehin nur nach dem Weg fragen.

Und für mich schon gar kein Problem, dank wochenlangen Trainings mit/vor/in meinem Kühlschrank. Mein Dank gilt hier vor allem der Firma Liebherr. Ohne Sie wäre das niemals möglich gewesen!

Donnerstag, 13. November 2008

Die Hand ausstrecken...

Weltweit wurden schon 458 Stück des neuen Airbus A350 bestellt, die Nummerierung als Unterscheidung der einzelnen Ausführungen schließt interessanterweise an die des A340 bzw. A330 an.
Kohlefaser macht den Rumpf leichter, ähnlich wie beim "Dreamliner" von Boeing, aber um ehrlich zu sein ist auch die Formel 1 höher entwickelt als irgendeine Champcar Serie.

Ein Nachruf auf die Boeing 747. Im kommenden Jahr werden nur mehr 2 (!) Stück gebaut, mit dem A380 im Nacken rinnt der Schweiß aus den Triebwerken.
Wir werden trauern um diese Maschine. Denn einen Tinnitus wird man sich in St. Maarten (klick!) immer noch holen können, die Haare frisieren lassen von einem Fahrwerk wird allerdings schwer.

Mittwoch, 12. November 2008

Sich auf das Ziel besinnen...

Auf in der Wahrnehmung beeinträchtigtes, durch unermessliche Vorfreude euphorisiertes Amusement letzten Donnerstag folgte gestern ein Hauch der Ernüchterung, heute kann man am Besten als Versöhnung beschreiben. Erste Urteilsprognosen...

Der Löwe brüllt noch kurz, aber die dunkle Musik beginnt stimmungsgeladen über den See zu streichen. Die Galerie, die Straße im Berg, alles kommt näher, dichter werden die Klänge.
CUT
Jack White singt. Aeolische Quinten auf Alicias Piano.
CUT
Überprüfen von Mr. Greene. Das neue Betriebssystem des MI6, ein Jonglieren mit Farben und Zeichen, aber eine Sekunde wird Grwe -delete- Greene eingegeben.
CUT
Tosca. Großes Theater. Der Schurke, Knopfaugen wie Mr. Beans Bär aber doch irgendwie in einem Fuchsgesicht.
CUT
Wüste. Eine in der Sonne glänzende DC3, schönste Maschine der zivilen Luftfahrt. Grandiose Bilder in die Hügel gezeichnet.
CUT
Felix, grantig im stickigen La Paz. Der Ventilator in Zeitlupe lähmt die Stimmung. Der Schluck aus der Bierflasche erlöst.
CUT
Parzellen, Asphaltstraße, architektonische Meisterleistung. Im Nirgendwo.
Dandyismus.
CUT
Strawberry. James Bond will return.
CUT

Dienstag, 11. November 2008

Daran Gefallen finden...

Entgegen ersten widersprüchlichen Meldungen, konnte eine Fusion zweier bekannter Großkonzerne zum Supermulti (J+FL)O fixiert werden. Nach Liquiditätsengpässen in beiden Unternehmen begann die Kooperation zuerst mit einer Holding rund um renommierte Unternehmen wie Wienerberger, Manner oder Mazda.
Fremdkapital wurde investiert und so manche Firma - durch eine Umwandlung in eine Aktiengesellschaft - auf gesunde Beine gestellt. Doch war man noch lange nicht Monopolist.
Der Fonds M-A-Ths, dessen Prunkstück, die österreichische Post AG, die Vorstandsvorsitzenden von (J+FL)O mit horrenden Gebühren belastete, drohte der innovativen Unternehmensform endgültig den Geldhahn zuzudrehen.

Und dann würfelt der auch noch einen Siebener!

Montag, 10. November 2008

Sehen dass die Haare zerzaust sind...

Montag der 10.11.2008 durch eine rosarot-geblümt-zickzackscherengeschnittene Brille.

Unbehagen - 06:17: Der mit dem Dissimulanten in mir koexistierende Hypochonder deutet das rechte rote Auge im Spiegel als Bindehautentzündung.

Erwachen - Um 35 statt um 37 abfahren bringt mich dazu so richtig aufzuwachen.

Sorgfalt - Ein Zylinder wächst auch in die Höhe!

Alarmbereitschaft - Aus dem Pizzaofen des TU-Luigi raucht es gefährlich.

Tristesse - Keine Farben mehr in all den Geschäften.

Reserviertheit - gegenüber all dem Neongrün, Lila und was noch alles nicht zueinander passt.

Enthusiasmus gefolgt von Ernüchterung - An einem Glas ist offenbar das Glas das Teure.

Hoffnung - Der Gutschein!

Erregtheit - Die kleine Ader an der rechten Schläfe tritt hervor, als eine neben mir (und offenbar auch sich) stehende Frau glaubt das Gleiche und das Selbe wären dasselbe.

Leichtigkeit - "Concerning the UFO Sighting near Highland, Illinois". Sufjan Stevens hebt mich höher als der Wind das Herbstlaub.(*)

Witz - Dafür wird Bond, James Bond sorgen.

(*) Leute mit hohem Cholesterinspiegel sollten von einem derart vor Schmalz triefenden Satz Abstand nehmen!

Samstag, 8. November 2008

Die Martiniflasche als Spiegel verwenden...

Ich weiß ja nicht ob die Entscheidung Bundesheer - Zivildienst wirklich mit den Essgewohnheiten zusammenhängt. Naheliegend wäre wohl dass der Grundwehrabsolvent eher Fleischfresser als Allesfresser ist und der Zivildiener eher Pflanzenfresser als Allesfresser. Naheliegend aus zwei Gründen.
(1) Der animalische Trieb zu Töten geht einher mit dem animalischen Trieb Fleisch zu fressen. (vernachlässigbar, außerdem eine gewagte These, man munkelt auch in der Tierwelt gibt es Vegetarier [vor der Tiermehlmahlzeit zumindest])
(2) Es ist so weil ich heute eine interessante Beobachtung gemacht habe die diese Theorie untermauert, ja sogar einzementiert.

Die letzten Jahre der österreichischen Politik, im Nachhinein dramatisiert nach dem tatsächlich dramatisch tragischen Wahlergebnis im letzten Monat, dürften an den Menschen doch weniger Schaden hinterlassen haben als angenommen.
Heute, und das in Klosterneuburg, schwarz bis in die Unterhosen, habe ich zwei (!) junge Männer mit der Signature-NorbertDarabos™ Brille bedient. Darabos, der widersprüchlichsten Ministerbesetzung der letzten Regierung wird hier nachgeeifert, aber weder Fisch noch Fleisch (noch Obst noch Gemüse) könnten das wollen.
Nachem einer der Männer ein Speckweckerl (6701) gekauft hatte und der andere ein Wachauer (2955) und zwei Ursemmeln (6380), war klar: Beide waren offensichtlich untauglich.

Freitag, 7. November 2008

Sich die Krawatte richten...

Ein Beitrag, der die Spielregeln festlegt ist vonnöten! Randbedingungen nach denen das sich Ausdrücken in der deutschen Sprache gemaßregelt wird um qualitativ nicht zu sehr abzusacken. Zensur - nur zum Allgemeinwohl.
In der deutschen Sprache hat noch nie etwas Sinn gemacht. Ich hoffe das wird es auch nie wieder tun.
Der Mitarbeiter vom Leiner hat letztens einen Kasten in Deutschwagram in den Raum gestellt, aber das ist ja Materie. Jaja, Ausnahmen...
Und Memos an sich selbst kann man ja ruhig für sich behalten. Mit einem IQ (natürlich eine sehr subjektive Angelegenheit solche Tests, aber in einem gewissen, großzügig bemessenen Streuungsintervall vielleicht doch repräsentativ) von über 27 (+- 15,9) ist ein Mensch dazu fähig, sich Sachen die er - unvertont - denkt auch zu merken.

Mittwoch, 5. November 2008

Sich festhalten, hochziehen...

In Österreich wird heute zum ersten Mal die Blauzungenkrankheit bei Nutztieren festgestellt. Ob Schlachtungen nötig sind, ist zurzeit nicht abschätzbar.
Vor der P&C Filiale in der Mariahilferstraße wird diese Nachricht betroffen aufgenommen. Zwei mit blutigen Pelzimitaten bekleidete junge Männer kaufen - um diese Krankheit zu veranschaulichen - drei Packungen des neuen, blauen Hubba Bubbas.

иван, ein водопроводчик aus der Westukraine, beschließt seiner Heimat den Rücken zu kehren. Das Leben im Ort ist unerträglich geworden, seit er auf einmal massiv in den Wahlkampf zu den nächsten Kommunalwahlen eingebunden wurde. Er sieht wenig fern, schon gar nicht über die Grenzen hinaus und kann sich das also nicht ganz erklären.

Dimitri Medwedjew schreckt aus dem Schlaf hoch. Der Wecker läutet und die Digitalanzeige zeigt 5:20. Er nimmt die Fernbedienung von seinem Nachttisch und dreht den Fernseher auf.
Er ist überrascht, dass die Wahl schon so gut wie entschieden ist. Das gibt ihm noch Zeit zu reagieren.
Tief in Gedanken um die Rede zur Lage der Nation versunken blättert er in einem Bildband. Kaliningrad.

Dienstag, 4. November 2008

Etwas zwischen die Finger bekommen...

Der heutige Schlaf ist ein Unschuldsschlaf, morgen ist die Welt eine andere.

Montag, 3. November 2008

Weder Fuß noch Hand fassen...

Heute - Währingerstraße - Auslage - Keramikbüste mit der Aufschrift:

"Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann."

Wir sind gerade Zeugen eines großartigen Projekts, das auf den ersten Blick jeder Natur des Menschen widerspricht.
Die Europäische Union, ein noch immer labiles, undankbar unattraktives, sprödes Gebilde, in vielen Köpfen ein Fremdkörper oder eine Luxuserscheinung der westeuropäischen Politik.
Das Spenden, das Aufnehmen der Mitglieder, alles altruistische Handlungen, für die man aber nicht gebührend honoriert wird.
Doch die Union wird homogener, langsam scheint sich der Sinn, beziehungsweise der Nutzen für den einzelnen - "kleinen Mann", das "normale Volk", den "Menschen wie du und ich" herauszukristallisieren.
Denn größer als die Gier des Menschen nach Hab und Ruhm ist nur das Verlangen sich nahtlos einreihen zu können in eine große viskose Masse an Menschen, von denen man sich bitte, bitte nicht allzu sehr unterscheiden mag.
Die Selbstaufgabe als Individuum. Uniformen. Festhalten an den nächsten Kettengliedern. Weitertransportieren aller Wellen.
Aber morgen (bis übermorgen) könnte die Befriedigung dieses Bedürfnisses in Europa einen herben Rückschlag erleiden. Denn jede Einheit, egal wie groß wird nur durch ihr Feindbild geeint.
Doch das Gegenteil von schwarz ist nicht Hochschaubahn sondern weiß.
Und die USA somit Feindbild Europas.
Morgen verlieren wir die USA als solches - nach langen Jahren des vorbehaltlosen Antiamerikanismus -, dank des bis auf seine leichte äußere Ähnlichkeit mit Unsymphatler Lewis Hamilton geradezu makellos wirkenden, überlegten, intellektuellen, sozial(istisch)en geradezu unamerikanisch wirkenden nächsten US-Präsidenten.
Das Projekt der europäischen Scheinheiligkeit ist in Gefahr.

Selten so einen Blödsinn gelesen!

Sonntag, 2. November 2008

Sich am Boden wiederfinden...

Der U-Bahnfahrer Klaus P. ist gespannt auf seinen nächsten Arbeitstag.U4.
Er erwartet jetzt schon seit zwei Jahren sehnlich seinen ersten Selbstmörder, die Kollegen haben fast alle schon einen erleben dürfen, sogar der junge aus der Fahrschule. Der ist am Vormittag in der Friedensbrücke von einem erwartet worden.
Alle sagen immer die, die einen erwarten merkt man sich am besten, aber ihr Entschluss scheint gereift und wohlüberlegt zu sein. Die, die sich im letzten Moment werfen und deren Gesicht man oft nicht einmal sieht, wirken so schön impulsiv.
Und das Rumpeln ist überhaupt das größte Gerücht. Wenn man in der U-Bahn sitzt, merkt man gar nichts.

Samstag, 1. November 2008

Beinahe zerschellen...

[01/11/08]
Brotloser Samstag.

(1) Nasenbluten:

Man schaut den einzelnen Bluttropfen dabei zu wie sie sich ihren Weg in den Abfluss bahnen, ihre Spuren zeichnen feine Ornamente in das gerade eben geputzte weiße Waschbecken. Das regelmäßige Tropfen beruhigt.
Wenn man jetzt den Kopf nach hinten neigt, dabei Taschentücher zerreißt und sich in die Nase stopft, spürt man Blut in den Rachen rinnen. Man schmeckt es warm und differenziert - und bekommt Lust auf ein Steak.
Rare.


(2) Einen Bienenstock küssen:

dabei die Liebe spüren.

Freitag, 31. Oktober 2008

Den hilflosen Blick im Gesicht...

Wobei eigentlich viel weniger hilflos als perplex.
Dieser Blick - ratlos, verdattert, verwunderlicherweise aber (noch) in keiner Weise ängstlich, verärgert oder panisch - der von dem zu Boden Gehenden noch an die im Regal zu seiner Rechten stehenden Dosen Inzersdorfergulasch geschickt wird, wirkt eher wie eine höfliche Geste der Entschuldigung vor den kommenden, die Grenzen der guten Manieren nicht allzu dezent ausreizenden Äußerungen des Unmutes über den Schmerz am Steißbein, als ein Hilferuf, der im Fall der Dosen nur beschwörend sein könnte, sie mögen doch bitte nicht auch noch fallen.

In so einem Moment merkt man aber auch wie lange doch eine Sekunde ist. Man kann innerlich sogar noch die Arme verschränken, die Augen schließen, das sanft wärmende Neonröhrenlicht auf den Lidern spüren und sich dem freien Fall hingeben.

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Schockiert den rechten Fuß ausgleiten sehen...

Der Stock im Eisen Platz liegt zwischen Stefansplatz und Graben.
Das Haas Haus trennt diesen vom Stefansplatz.
Der Österreicher hat Angst.
Agoraphobie.

Eine Wäscheleine für Riesen säumt den ursprünglich sehr großzügigen neuen Praterstern, Menschen klagten, es gäbe von der nördlichsten Rolltreppe des U1-Hauptaufganges kommend einen bestimmten Blickwinkel, unter dem sie nichts als Himmel sehen könnten. Dieser Moment der völligen Orientierungslosigkeit und Verlorenheit im Raum wurde größtenteils als höchst verstörend wahrgenommen und mündete in diesem Wäscheständer.

92,7% aller in Österreich erstellten Excel Tabellen des letzten Jahres sind mit dicken Begrenzungslinien geschmückt, an allen erdenklichen Stellen. Im EU-Ranking bedeutet das einen Sprung um 3 Plätze auf den zweifelhaften Ersten Rang, selbst Belgien, Luxembourg und Lettland konnten überholt werden.

Nur ein Drittel aller Österreichischen Touristen trauen sich zu, ohne Einnahme von Psychopharmaka den Moskauer Roten Platz zu betreten ohne ein starkes Gefühl der Beklemmung zu empfinden.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Das "Vorsicht nass" Schild übersehen...

Kollektivgestreift (grüngrün, orangegrau, schwarzweiß und grauschwarz) kommt man darauf, dass jegliche Spiegel im Geschäft nur für eine einzelne Person ausgelegt sind.
Kollektivkariert (blaugrau, grüngrün, braunbeige und weißschwarz) kommt man darauf, dass V-Ausschnitte einem nicht passen, vor allem aber nicht zu Polos.
**** tippend kommt man darauf, dass das Gehalt offenbar doch noch nicht da ist.
Und der Welthit des Geigers neben der Baustelle wo für Sie - unsere Kunden - ein neues McCafé entsteht, geht einem nicht mehr aus den Ohren, kommt man darauf, wenn man ihm nur einmal 1,2 kC[*] gelauscht hat.

[*]: kC (= "kleinesCola") ist eine 1993 geschaffene Maßeinheit der Zeit, die zusätzlich von den Veränderlichen z=Blutzuckerspiegel, A=Strohhalmquerschnitt und vom Burgerbeiwert b abhängt.

Dienstag, 28. Oktober 2008

Immer mehr in den Laufschritt verfallen...

Wenn man eine optische Maus auf seinem Leintuch in seinem Bett verwendet, kann man eine Tendenz bemerken dass sich der Cursor, egal wie auch immer der Bildschirm gerade orientiert ist, Richtung Polster bewegt. Woran das genau liegt kann ich nicht sagen, falls jemand Informationen diesbezüglich hat, bitte melden. Die Eckdaten: der Polster ist gerade in einem relativ bunten, aber doch in seiner Gesamtheit erdfarben wirkendem Überzug, das Leintuch ist gelb.
Ich vermute stark dass sich die Maus aber nicht zum Polster bewegt, sondern viel eher weg von den polarisierenden Vorhängen genau gegenüber.

Und Dan Boeckner singt herrlich von frohen Blubberblasenglockenspielhintergrundmelodien getragen von den Grey Estates und versucht dabei ernst zu klingen aber das Augenzwinkern das genau dieser fröhliche Lauf einem eröffnet, wird noch verstärkt durch diesen melancholisch romantisch hoffnungsvollen (diese Adjektive sind jeweils paarweise orthogonal) Text.

Man setze sich dazu in einen Zug, zu empfehlen ist die Strecke vom Praterstern zum Handelskai, vorbei an den verkommenen Überresten der Gleisanlagen um den alten Wiener Nordbahnhof. Da sieht man die Demut der Bahn. Und Demut ist die schönste Charaktereigenschaft, zumindest aber das schönste Wort.

Samstag, 25. Oktober 2008

Das Licht am Ende des Regals sehen...

Sich die Zunge verbrennen beim Kosten einer Sache, das ist wie das Fettnäpfchen beim ersten Treffen.
Beides zur Genüge kennengelernt.
Das Fettnäpfchen ist ein Phänomen, und ich wage zu behaupten in den meisten Fällen dem Herumwühlenden, zeitweise knietief darin Herumwatenden um einiges unangenehmer als dem Punschstandler oder Gläubigen. Weiter als knietief brachte ich nach Selbsteinschätzung gottseidank (noch) nicht zu Stande. Doch man hörte schon Legenden von unglaublich tiefen Bohrlöchern im Fett, wo es wenn man hineinspuckte (oder schleimte) eine halbe Stunde dauerte bis man das Platschen hören konnte. Ein offizieller Weltrekord konnte wegen großteils eher subjektiver Aussagen noch nicht errechnet werden. Ein Näherungswert wird vorsichtig mit 1276,5 fuß unter dem Meeresspiegel angegeben. [www.pssst.org]

Jetzt verbrennt man sich da die Zunge, will etwas abkosten das man danach Anderen vorsetzt und von da an kann man sich nicht mehr auf seinen Geschmackssinn verlassen, man beginnt nach Optik und Emotion zu würzen.
War es versalzen?

Freitag, 24. Oktober 2008

Versuchen, die (höhere) Ordnung zu begreifen...

Beim Schwimmen kommen einem viele Gedanken. Und etwaigen Erwerb rechtfertigende Unterwassermp3player oder sonstiges gibt es noch nicht. Das würde die endlos scheinende, doch von vorneherein schon so rhythmische Zeit deutlich versüßen, laut Amon ist das aber bald ausgereift. Optimist.
Bei Länge 3 schweift der Gedanke erstmals von dem Gedanken ab dass das Wasser kühl ist und man doch viel lieber unter der heißen Dusche duscht. Wobei man bis Länge 5 wiederum an die Duscheinschalttaster denkt, die man ständig drücken muss damit der Schwall nicht nach durchschnittlich 11,34 sek aufhört.
Ab Länge 7 denkt man (a) dass man es zu schnell angegangen ist und dass man bis Länge 20 brauchen wird in einen guten Rhythmus zu kommen (man denkt dann tatsächlich auch bis Länge 20 daran) oder (b) [heute gottseidank der Fall gewesen] man beginnt schon richtig zu denken.
Bis Länge acht denkt man dann aber noch, dass man gerade anfängt zu denken und nicht bis Länge zwanzig an seinen Puls denken muss.
Länge neun sind dann noch die Nachwehen dieses Denkens.
Ab Länge zehn kann es also interessant werden.

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Von Neonlampen beleuchtete Gänge durchstreifen...

In einer der über 250 Messstationen, die laufend das ITRF (InternationalTerrestrialReferenceFrame) aktualisieren und überprüfen, vielleicht ja in der einen Station in diesem kleinen chilenischen Ort, nahe der Grenze zu Argentinien, wo die Provinz auf der argentinischen Seite Chubut heißt. Da liegt auch Bariloche, die argentinische Schweiz, ein Schigebiet mit Kopien überkitschiger Almhütten und einem dekadenten Flair der alten Tage der Hochblüte des Dollarimperialismus. Anundfürsich in traumhafter Lage am See thront dort auch dieses Hotel, dieser "Alpenhof" oder wie auch immer der einen dann doch an Shining erinnert. Wenn sich die Aufzugtüren öffnen sieht das nur weit weniger dramatisch aus.

Dieser Ort versorgt auch den Schizirkus mit einem Schwesternpaar, die allerdings nur bei olympischen Spielen und Weltmeisterschaften in Erscheinung treten (dürfen) und bei der ersten Zwischenzeit stets einen weit größeren Rückstand haben als Bode Miller im Ziel, als er mit nur einem Schi die Abfahrt von - ich glaube - Bormio zu Ende gefahren ist.
Jedenfalls hat irgendein Mitarbeiter der dort gerade Dienst hat, in Chile, gerade Schluckauf, weil ich doch nicht aufhören kann an das ReferenceFrame zu denken.

Auch auf dem Whiskey-Sektor kann man bei den Gläsern sehr schnell zwischen innovativ-schönen-elegant-stilvollen Exemplaren und absoluten no-gos unterscheiden. In Abbildung 2 [Beitrag 3 {diesmal zentriert}] sieht man ein Beispiel für ersteres, eine, so musste ich nach längerer Recherche konstatieren, langsam aussterbende Spezies.
Immer mehr legt sich über die Ideale dieser Zeit der süßlich-aufgedunsen-überlagerte Geschmack schwimmender Gummibärchen (besonders die Grünen).

Dienstag, 21. Oktober 2008

Sich ein Herz fassen, in den Sensorbereich der elektrischen Glasschiebetüre zu treten...

Eine Flasche, deren Inhalt von unfassbarer Klarheit ist, deren Durchsicht den Effekt einer alles erleuchtenden und erklärenden Lupe hat, und deren Verschluss tatsächlich von jedem muskulär normal entwickelten Neunjährigen aufzudrehen ist.
Bei minus achtzehn Grad Celsius ist die Flasche in mikroskopisch kleine Eiskristalle gehüllt, ein Finger gleitet an ihr entlang und lässt das Eis augenblicklich schmelzen.
Der Inhalt, in der Kälte einen dezent beißenden, schwer widerstehbar erfrischenden Geruch von sich gebend.
Das Eingießen, die homogene, schon dicke Flüssigkeit, die beim Berühren das Glas ausnetzt und ihm eine kantenlose Ästhetik verleiht.
In die Hand nimmt man das Glas, es windet sich zwischen der Wärme des Körpers und der Kälte des Vodkas.
Man setzt an, langsam aber bestimmt lässt man die Flüssigkeit einströmen, die Kälte isoliert einen und lässt nichts der aufkommenden Wärme entkommen.

Supermarkt suchen...

Zuallerallererst, oder unmittelbar nach meinem Dank an das im frühen zwanzigsten Jahrhundert festgelegte CTS (conventional terrestrial system), ohne das es diese verschriftlichten Gedankenergüsse nicht gäbe, möchte ich jedem Menschen das hier zeigen.

Heute, als ich Prof. Gruber aus dem Hörsaal gehen sah, und sich mir völlig aus dem Wort gerissen der "Mädchenhandel" aufdrängte, kamen mir die Teebeutelfabrik, das in Zeitlupe Laufen, der Arsch mit den Ohren und Laus Linski alias Fritz Karraldo in den Sinn.
Daraufhin erkannte ich schockiert wie sehr doch England in keinster Weise Südkalifornien ähnelt!

Da bloggen, wie ich neulich in einem überaus frontal vorgetragenen Blog lesen durfte - der Arme war sich der Ironie offenbar nicht bewusst - eine Interaktion zwischen Monologführendem und spärlichem Publikum ist hoffe ich dass mir irgendjemand dabei helfen kann, das passende Glas für meinen Столичная zu finden. Der massive Glaskorpus (schön in Abbildung 1 [Eintrag 1{rechts}] zu erkennen) ist gerade im Kommen - munkelt man, habe ich gehört.